Wetteraussichten
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Wanderreitertipps
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Reitsaison 2006 - 2007

Bis Sommer 2006 kam ich nur unregelmäßig zum Reiten. Bei schönem Wetter fuhr ich ab und zu mal in die Eifel. Bei schlechtem Wetter buchte ich auch mal eine Reitstund in einem nahe gelegenen Reitstall. Das reichte nicht, um sich den Traum vom Wanderreiten zu erfüllen. Denn für lange Touren muß Kondition aufgebaut werden.

 

Die Definition des Begriffes Wanderreiten wird hin und wieder sehr kontrovers diskutiert. Für mich bedeutet es ganz einfach, draußen mit dem Pferd unterwegs sein und dabei mehr, als nur mal ne Runde um den Block zu drehen.  

Ein gut trainiertes Pferd erreicht enorme Durchschnittsgeschwindigkeiten. Die Traber des EAS erreichen auf gutem Geläuf unter trainierten Reitern ohne Hast einen Schnitt von 8-9 km/h. Unter guten Voraussetzungen legt man dann mit den Trabern trotz Schrittspausen auf einer Tagestour in circa 6 Stunden Reitzeit problemlos etwa 50km zurück. In bergigem Gelände benötigt man natürlich mehr Zeit.

 

Reisen zu Pferd. Diese Vorstellung faszinierte mich. Doch mit der Faszination allein ist es nicht getan. Dazu braucht es eine gute Kondition. Also war regelmäßiges Training angesagt. Am besten wöchentlich. Doch wo?

Ich sah mich noch ein wenig in der näheren Umgebung um. Doch Herbst 2006 war mir dann klar: Beim EAS paßten mir die Umstände am besten. Die Pferde gefielen mir und das abwechslungsreiche Gelände würde so schnell keine Langeweile aufkommen lassen. Also erstand ich am 1.11.2006 mein erstes Jahresabo und erwarb nach und nach die notwendigen Qualifikationen, um alleine ausreiten zu dürfen.

Maurice
Maurice

Bei Ausritten in der Gruppe wechselte ich immer wieder mal die Pferde. Dabei lernt man sehr viel im Umgang mit diesen großartigen Tieren. Gleichzeitig kristallisierte sich die besondere Vorliebe für meinen Lieblingstraber heraus. Zwischen uns wuchsen Vertrauen und Zuneigung in ganz besonderer Weise. Das macht das Reiten mit ihm für mich zu einem besonders entspannenden Vergnügen.

Julia
Julia

Anfangs fand ich es sehr schwer, mich im flotten Renntrab auszubalancieren. Und wenn Galopp angesagt wurde, war ich froh, wenn es ein wenig den Berg hinauf ging. Klar, hab ich mich in der Mähne festgeklammert, hatte anfangs jedes Mal Schiss vor dem Moment, wenn der braune Riese vom Galopp zum Trab wechselte und atmete erleichtert auf, wenn er sich im Schritt auffing. Meine Beine hatten einiges von der alten Kondition eingebüßt. Nach einem 1 ½-stündigen Ritt ging ich daher manchmal wie auf Eiern! *lach*

Julias flacher, geschmeidiger Galopp ließ mich locker und frei werden. Die bequemen Gänge dieser Pferdedame halfen mir, die Tempoübergänge besser zu erfühlen und dadurch den Sitz zu verbessern.

Als ich begann regelmäßiger zu reiten, steigerte sich die Kondition bald spürbar. Schließlich waren auch zwei- bis dreistündige Ausflüge kein Thema mehr.

 

 

Pfingsten 2007 wagte ich auch mal zwei Ausflüge auf dem Rücken eines Isländers. Es hat viel Spaß gemacht. Aber auf dem Rücken eines Trabers fühle ich mich wesentlich wohler.

Auf zahlreichen, immer länger werdenden Ausritten lernte ich dann das herrliche Reitgebiet um Karls Weiden herum so gut kennen, dass ich die gerittenen Touren irgendwann auswendig behalten und im Nachhinein in Wanderkarten eintragen konnte.

Der Nachweis dieser Orientierungsfähigkeit ist neben der reiterlichen Qualifikation eine der ganz wichtigen Grundvoraussetzungen für Alleinritte.

Der erste Alleinritt ergab sich für mich völlig überraschend, während ich 2007 ein paar Sommerurlaubstage in der Eifel verbrachte und beide Rittführer krank wurden. Was tun? Karl wusste, dass ich mit meinem Liebling blendend klar komme und dass er sich auf dieses Pferd verlassen konnte. Also schickte er uns beide voll Vertrauen los. Er begleitete mich noch bis zur Weide, sah zu, dass wir gut auf den Weg kamen und dann waren wir auf uns allein gestellt …

 

Für die ersten Solotouren wählte ich natürlich Routen durch bekanntes Gebiet. So konnte ich mich stressfrei mit der neuen Situation vertraut machen. Es war schon ein eigenartiges Gefühl, als ich das erste Mal mit dem großen Traberwallach so ganz allein unterwegs war. Irgendwie spannend und aufregend, ein Tier, das sehr stark an Herde und Chef hängt, nun von all dem zu lösen und es ganz allein zu führen.

Die Erlaubnis, allein reiten zu dürfen bedeutete Unabhängigkeit von den Zeitplänen anderer und die Möglichkeit, abseits der gewohnten Routen auf Entdeckungstour zu gehen. Je besser meine Kondition wurde, um so mehr zog es mich in die Weite! Und mein Lieblingstraber machte fleißig mit.

Maurice startklar
Maurice startklar

Das Vertrauen zwischen Maurice und mir wuchs immer mehr. Ich wagte mich mit ihm auf immer längere Alleingänge und kundschaftete das Wegenetz immer weiter aus.  Schließlich erarbeitete ich meine erste Tagestour, die mich auf völlig unbekannter Strecke zu einem schönen Ziel führen sollte, das ich bislang nur motorisiert erreicht hatte: die Gutshofküche in Kommern ... 

  

 

 
Panoramaweg von Voißel nach Schützendorf
Panoramaweg von Voißel nach Schützendorf

Am 18.8.2007 war es endlich so weit und ich startete zu meinem Prüfungsritt von Golbach/Kall nach Kommern. Die Route bot eine Menge wunderschöner Ausblicke und herrliche Galoppstrecken. Außerdem ergaben sich unterwegs einige nette, herzerfrischende Begegnungen. Mit 46 km war das nun schon eine richtig schöne Tagestour. Da das Wetter mitspielte, war der Ritt einfach traumhaft!

Blick auf Dottel
Blick auf Dottel

Angespornt vom Gelingen dieses Unternehmens guckte ich mir weitere Routen aus. Meine nächsten Ziele lagen südlich von Kommern. Kallmuth hatte ich im Visier und auch Vussem. Doch bevor ich diese Ziele in Angriff nahm, wollte ich mir erst einmal die zu durchquerende Landschaft systematisch erarbeiten und durchstreifte das Gebiet auf wechselnden Wegen.

Urfter Mühle
Urfter Mühle

Natürlich hätte ich mir von Karl erprobte Touren in die Karte malen lassen können. Doch am PC eine eigene Route entwerfen und dann ausprobieren, ob sie funktioniert, ist doch viel spannender! Also kundschaftete ich erst einmal verschiedene Wege zwischen Urft , Urftaue, Urfey, Dottel und Keldenich aus. Die ritt ich von Ende August bis Ende September alle mit Sven, da es Maurice nicht so gut ging.

Sven
Sven

Sven verhält sich im Vergleich zu Maurice ein wenig furchtsamer. Doch wenn er seinem Reiter vertraut, dann geht er für ihn zuverlässig durch ungeliebte Pfützen und Furten und passiert Kühe und Pferde, die ihn vor Angst fast erstarren lassen. Dieses Vertrauen war während verschiedener Sommerritte merklich gewachsen, so dass ich ganz zuversichtlich mit Sven loszog. Und er hat mich kein einziges Mal enttäuscht, der Gute.

Mit Maurice unterwegs
Mit Maurice unterwegs

Ende September war Maurice dann glücklicherweise wieder reitbar. Ich ließ es langsam angehen und machte mit ihm vergleichsweise kurze Ausritte . Für die Herbsttour vom 3. bis 7. Oktober zeigte er sich dann in bester Form.

 

 

Der Oktober präsentierte die Eifelwälder in herrlich bunten Farben. Indian Summer in der Eifel! Nun wurde das Fell der Traber allmählich dicker und die Tage kürzer. Also keine Zeit mehr für lange Ganztages-Touren.

Das Wetter war uns jedoch wohl gesonnen, so dass noch einige sehr schöne knapp 30km lange Touren geritten werden konnten. Gemeinsam mit einigen anderen Stammgästen führten sie mich unter anderem zum ersten Mal nach Vlatten und am 1.11.2007 zum krönenden Abschluss meines Jahresabos noch einmal nach Nettersheim zur Görresburg.

Am 24.11. endete die Wanderritt-Saison 2007 mit einem schönen Grillfest. Den Nachmittag verbrachten wir im Sattel. Bei herrlichem Sonnenschein war noch einmal eine 20km-Runde durchs Wildenburger Ländchen drin. Das tat richtig gut. Denn in den ersten Novemberwochen war das Reiten nur noch sehr eingeschränkt möglich gewesen.

Bei Schneeregen hatte ich es vorgezogen, die Traber lediglich auf der Weide zu besuchen. Als dann das erste Eis die Wege überzog, war Reiten nur in den sonnigen Mittagsstunden sinnvoll. So klang schon vorher die Reit-Saison langsam aus. Anfang Dezember gingen die ersten Hufeisen flöten. Einen neuen Beschlag gibt es um die Zeit nicht mehr. Und bis spätestens Weihnachten werden alle Eisen abgenommen. Dann heißt es für die Traberherde Winterurlaub!

Doch so ganz brauchte ich im Winter 2007/2008 nicht auf das Reiten verzichten. Über das Reitforum hatte ich eine gleich gesinnte Reiterin kennen gelernt, die mich einlud, während der Wintermonate ihre Traber-Stute zu reiten. Und wir begannen Pläne zu schmieden . . .


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