Wetteraussichten
Wetteraussichten
Wanderreitertipps
Wanderreitertipps

Wanderritt zu Stationen deutscher Geschichte

 

I

- Burg Reifferscheid -

II

- Ehrenfriedhof Reifferscheid -

III

Panzersperren des Westwalls bei Hollerath -

Zweite Etappe

Wir verließen das Burgdorf durch das obere Tor.

Matthias-Tor
Matthias-Tor

Vom Matthias-Tor führte uns der Weg durch ein sanft dahin schwingendes mit Wäldern gesäumtes Wiesental zum Ehrenfriedhof.

Während uns ein kurviger Wiesenweg den Berg hinauf leitet, schauen wir zum Bergfried Reifferscheid zurück.

Netter Gruß am Wegrand
Netter Gruß am Wegrand

Ehrenfriedhof Reifferscheid

Auf einer Bergkuppe gegenüber der Burg Reifferscheid liegen beschirmt von knorrigen Bäumen 1163 Tote des Zweiten Weltkrieges. Es sind deutsche und österreichische Soldaten, die im Winter 1944/45 bei den erbitterten Kämpfen am sogenannten Westwall und bei der Ardennen-Offensive fielen.. Zwischen ihnen auch zivile Bürger, die durch Granatbeschuss und Fliegerangriffe ihr Leben verloren, und die Männer, die nach Ende des Krieges als Minensucher den Tod fanden.

Eingang
Eingang

Da ich heute aufgebrochen war, einen Teil der zum Westwall gehörenden Panzersperren bei Hollerath zu besichtigen, war es mir ein Anliegen, an diesem Ort der Stille eine Zeit lang zu verweilen. Also ließ ich mich vor dem Friedhofstor aus dem Sattel gleiten, nahm Maurice an die lange Leine und wanderte mit ihm langsam den geschwungenen Weg zur Kapelle hinauf. Dahinter begannen die Reihen der steinernen Kreuze.

Weg zur Kapelle
Weg zur Kapelle
erster Blick auf die Kreuze
erster Blick auf die Kreuze

Aus dem Bericht der Deutschen Kriegsgräberfürsorge:

" Vielen der Gefallenen konnten die Kameraden während der fast pausenlosen Kämpfe nur hastig bereitete Grabstätten geben; viele Gefallene erhielten ein gemeinsames Grab. Oft war nicht einmal Zeit, die Gräber mit den Namen zu kennzeichnen. So blieben 269 der auf dem heutigen Ehrenfriedhof ruhenden Gefallenen, trotz aller Bemühungen um Identifizierung, namenlos. "

Gut, daß Maurice bei mir ist. Sonst würde ich mich hier schrecklich verloren fühlen.
Gut, daß Maurice bei mir ist. Sonst würde ich mich hier schrecklich verloren fühlen.


" Unvergessen bleibt das aufopfernde Engagement von Oberpfarrer Schumacher aus Reifferscheid, der in den Schreckensmonaten um die Wende 1944 / 45 zahlreiche gefallene Soldaten, unter Einsatz seines Lebens, auf einem Grundstück am "Burghövel" - heutiger Bereich des Gemeindefriedhofes - persönlich bestattete, die Angehörigen benachrichtigte und die Gräber liebevoll pflegte.


Den gemeinsamen Bemühungen der Gemeinde Hellenthal und des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Landesverband Nordrhein-Westfalen, ist es zu verdanken, dass später ein Ehrenfriedhof in Oberreifferscheid angelegt wurde. "

 

Das Spiel von Licht und Schatten wirkt an diesem Ort geradezu symbolisch.

" Gefallene aus vielen Teilen des einstigen Kampfgebietes fanden nun eine endgültige Ruhestätte. Ihre Gräber waren in Baasem, Berk, Blankenheim, Blumenthal, Eiserfey, Engelgau, Frauenkron, Freilingen, Frohngau, Fronrath, Hellenthal, Kallmuth, Krekel, Kreuzberg, Mülheim, Nöthen, Oberreifferscheid, Reifferscheid, Roderath, Schmidtheim, Schnorrenberg, Tondorf, Udenbreth, Uedelhoven, Waldorf, Weyer, und Zingsheim. Auch die Gefallenen vom "Burghövel" wurden überführt. "

In langen Reihen, den Linien der Bergkuppe folgend, liegen die Gräber der einzeln bestatteten Toten.

Für je zwei nebeneinander ruhende Tote wurde ein Kreuz aus Grauwacke gesetzt.

Hinter dem Feld der Einzelgräber befinden sich am Rande einer Rasenfläche die Kameradengräber.

 

 

 

 

Unter einer alten Kiefer wird auf einer Sarkophagplatte dem Opfer der Gefallenen gedacht.

"Die kleine, aus Eifelgestein errichtete Kapelle mit einer Decke aus dem Holz der Eifelwälder, wurde von der Künstlerin Gwendolyn L. Blume aus Sevelen (Niederrhein) gestaltet. Von ihr stammt auch der Engel, von dem ein Flügel den Himmel und der andere die Erde berührt:

'Mit jeder Geburt neigt sich der Himmel der Erde zu,
der Tod aber ist nichts als Heimkehr.'



Die Kriegsgräberstätte Reifferscheid wurde durch den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge in Zusammenarbeit mit der Landesregierung, der Bezirksregierung Aachen, der Kreisverwaltung Schleiden und der Amtsverwaltung Hellenthal ausgebaut. Ministerpräsident Dr. Franz Meyers, Düsseldorf, weihte am 5. Oktober 1958 den Friedhof ein. Der Aachener Regierungspräsident Hubert Schmitt-Degenhardt übergab ihn in die Obhut der Gemeinde Hellenthal."

 

**********************************

 

Nach dem Verlassen des Friedhofes atmete ich erst mal tief durch. Das waren beeindruckende Bilder. Auch Maurice schnaubte entspannt und steckte seine Nase ins Gras.

Gute Idee! Ein Brötchen und ein paar Schlucke Wasser taten mir jetzt auch gut. Schweigend schweiften meine Blicke über die Berge. . . .

Blick auf Zingscheid
Blick auf Zingscheid

Allmählich wurde es Zeit, den Ritt fortzusetzen. Wir hatten zwar schon zwei der drei Ziele erreicht. Aber der längste Teil der Strecke lag noch vor uns.

hier geht es weiter >>>

 

Wanderritt zu Stationen deutscher Geschichte

 

III

Panzersperren des Westwalls bei Hollerath -

 

 

 

 

Informationen


Impressum | Datenschutz | Cookie-Richtlinie | Sitemap
© EStFa - Verwendung der Texte und Bilder in jedweder Form bedürfen der schriftlichen Erlaubnis.