Wetteraussichten
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Aufwärmrunde ...

Erst ein langer, schneereicher Winter, dann ab Mitte März das sehnlichst erwartete Frühlingswetter ...

... und plötzlich war es Sommer

So schien es jedenfalls nicht nur mir.

Das herrliche Wetter mit den sprunghaft nach oben schnellenden Temperaturen löste einen derartigen Run auf die Grillfleischvorräte aus, daß es in den Nachrichten hieß, sie seien ausverkauft ... beim EAS wurde auch am Abend gegrillt ... :D

 

Aber der Reihe nach.

Schon zu Begin der Woche stand fest: dieses Wochenende sollte es endlich losgehen!

Ziemlich genau 4 Monate hatte die Winterpause für mich gedauert. (Die Reitstunden in der Halle zählen nicht. ;-) ) Also mal überlegen, was alles mit muß ...

 

Meistens muß man sich nach einer längeren Pause ja erst einmal wieder einfinden und den Kram zusammensuchen. Doch dann waren die Reitklamotten schneller gepackt als gedacht. :-) Nach der letzten Herbstrunde hatte ich alle Taschen geleert, ausgeputzt und frisch gepackt. So standen sie schon den ganzen Winter über griffbereit im Fach.

War es die Vorfreude? Jedenfalls fiel ich bereits gegen 4:30 aus dem Bett. Die Vögel schmetterten lauthals ihre Reviergesänge durch den noch dunklen Morgen. Ich drehte eine Runde durchs Gemäuer  … und legte mich dann noch einmal hin.
… und da hab ich dann natürlich prompt bis in die Puppen geschlafen. Egal. Der Tag war ja noch lang und die erste Runde würde ohnehin maximal 2 Stunden dauern.

Die Mittagssonne brannte durch die Autoscheiben. Die Armaturen zeigten in Rheinland und Vorgebirge eine Außentemperatur von gut 21° an …. und in der Eifel später sogar 22,5°. Das war strahlendes Frühsommerwetter. … wenn da nicht noch die vielen kahlen Bäume gewesen wären …
Die Blätter der „Frühlauber“ strahlten in Gelbgrün, die Äste blühender Baumkronen waren in duftige, weiße Blütenwolken gehüllt. Das Gelb der Forsythien leuchtete gegen den stahlblauen Himmel an, in dem nicht ein Wölkchen auszumachen war. Ein Traumwetter also für die erste Aufwärmrunde.

In der Sattelkammer die gewohnten Handgriffe … noch ein kurzer Plausch … und dann ab zur Weide.

Der EAS war schon mit ein paar Gästen unterwegs. Als die Traber mein Auto hörten, fuhren sogleich einige Köpfe in die Höhe. Als würden sie überlegen, wer jetzt wohl zu den Auserkorenen gehört.

Gleich mehrere der braunen Fellnasen schlenderten mir entgegen, als ich das Weidetor öffnete. Bonnie begrüßte mich als erster. Ich lohnte den Pferden ihr Interesse mit einem kurzen Stirnkraulen und schickte sie dann weg. Meinen braunen Freund vermutete ich an der hintersten Raufe. Erkennen konnte ich ihn in dem Pferde-Knäuel aber erst mal nicht. Doch plötzlich schoß ein Kopf hoch und freundliche Augen fixierten mich. Maurice! Als ich im Bogen auf ihn zuging, trat er mir ein wenig entgegen und nickte mir kurz zu. Als ich nah genug war, tippte er mich mit seiner Nase zart an. Ich strich ihm sanft über das weiche warme Fell und legte die Leine über seinen Nacken. „Komm erst mal weg von der Raufe, damit ich Dich in Ruhe aufzäumen kann.“ Er folgte dem kurzen, sanften Druck der Leine offensichtlich gerne …

Am Auto spulte sich das gewohnte Ritual ab. Getreu dem Motto: „Liebe geht durch den Magen“, gab’s natürlich auch wie gewohnt ein paar gesunde Leckereien.

An der Aufstiegshilfe übten wir gleich mal das Innehalten der korrekten Position. Nach der dritten Korrektur hatte er verstanden, auf was es mir ankam. Und so gelangte ich bequem und sicher in den Sattel. Das konsequente Einhalten der Spielregeln machte sich in der Vergangenheit wiederholt bezahlt.

Der Weg führte uns in weiten Bögen ins Tal hinunter. Der letztes Jahr frisch ausgebrachte Schotter hat sich inzwischen größtenteils ganz gut gesetzt. Doch hier und da gibt’s immer noch blöde Stellen. Also schön langsam …

Im Tal angekommen, schlägt mir Maurice am ersten Abzweig natürlich direkt den Heimweg vor *J*. Nix da. Die ausgeguckte Runde wird schon noch etwas länger! *lach*

Bald erreichen wir die kleine Straße an den Bahngleisen, der wir ein kurzes Stück folgen. Eine alte Steinbrücke führt uns über einen kleinen Bach und dann biegen wir in einen flach ansteigenden Forstweg ein, der zum ersten Galopp einlädt. Maurice möchte am liebsten davon schießen. In den unübersichtlichen Kurven erlaube ich aber nur einen langsamen Trab. Sein Vorwärtsdrang ist so groß, dass er seine Beine im ersten Moment nicht richtig sortiert bekommt. Ein komisches Gefühl dieses Durcheinander von langsamem Galopp und Trab. Doch dann fängt er sich. Als ich ein längeres Wegstück einsehen kann, lasse ich ihn lossausen. Hach, ist das schön!

Zwischendurch pariere ich mehrfach zum Trab durch. Er soll sich nicht gleich zu Beginn so verausgaben. Und außerdem teste ich damit seinen Gehorsam. … Ich bin mit seinen Reaktionen zufrieden … Wir zweigen von der Hauptstrecke ab. Der Weg wird steiler. Stellenweise zu steil, um die Steigung in dem nun gleichmäßigen Trab schaffen zu können. Für kurze Strecken fällt der Traber daher in den Schritt, trabt aber sofort wieder leicht und locker an, sobald die Steigung flach genug ist.

Wir begegnen im Wald 2 Reiterinnen mit 3 freilaufenden Hunden. Maurice findet die Situation nicht so prickelnd. Ich auch nicht. Kann ihn aber gut an dem Trüppchen vorbei reiten. Einer der Hunde kläfft ihn an. Da biegt er logischerweise den Kopf herum, um zu kontrollieren, was der wohl vorhat. Zum Glück folgt der Hund dann sofort dem Kommando und lässt uns in Ruhe. Maurice streckt den Hals wieder vor, sichert aber noch ein Stück lang sehr intensiv mit dem rechten Ohr nach hinten.

Bald verlässt der Weg den Wald und führt an sonnigen Wiesenhängen entlang. Den Blick über den im Tal liegenden Ort können wir ungestört genießen. Ich ziehe ein Stück Butterbrot aus der Tasche … Wir durchqueren das nächste Bachtal und sausen dann den unmarkierten Weg parallel zum Eifelsteig hoch. Wo die beiden Wege zusammentreffen, kann ich wählen, ob ich noch einen Schlenker in die zuvor ausgeguckte Strecke einbaue oder direkt zum Hauptweg reite. Ich bleibe wie geplant bei der etwa 11,5km langen Route. Wir sind zwar „zackig“ unterwegs und Maurice scheint die Tempostrecken gut wegzustecken, aber ich traue dem Braten irgendwie nicht.

Dem Hauptweg folgen wir nur ein kurzes Stück. Dann biegen wir in einen Weg ein, der uns zunächst einen herrlichen Ausblick Richtung Dreiborn und kurz darauf Richtung Herhahn bietet. Die schöne Fernsicht wird schon bald wieder durch den dichten Wald versperrt. Aber zwischen den hohen Stämmen kann der Blick über die vielgestaltigen Formen der auf und ab schwingenden Berghänge schweifen.

Das GPS zeigt mir Wege in der Nähe an, die ich noch nicht kenne. Ich suche ihre Spuren auf dem mit braunen Blättern bedeckten Grund. Ob die sich wohl reiten lassen? Und schon weiß ich, was ich demnächst mal auskundschafte ;-) 

 

Als wir gut eine Stunde unterwegs sind, baut Maurice plötzlich ab. Er stolpert ein paar Mal und ist spürbar unkonzentriert. Gut, dass ich bei der geplanten Strecke geblieben bin! Er fängt sich zwar wieder. Aber das war ein deutliches Signal.

Eigentlich wollte ich durch den oberen Teil des Rosselbachtales absteigen und dann den Waldweg zur Weide hoch. Aber als ich das Gefälle des Weges sah, verwarf ich die Idee ganz schnell. Maurice war müde. So einen steilen Abstieg und anschließenden Aufstieg musste ich ihm nicht antun. Wir hatten für heute genug Höhenmeter hinter uns. Also schlängelten wir uns parallel zur Straße auf ebenen Wegen durch den Wald zur nächsten Ortschaft. Maurice schritt fleißig voran. Als wenn er möglichst schnell heim wollte.

Ort und Straße sind Maurice vertraut. Auch der Verkehr. Aber dann …
Jemand faltete ein kleines Plakat auseinander und hielt es vor die hölzerne Wand. Maurice schritt brav am Straßenrand voran. Doch dann zuckte er plötzlich zusammen und schob sein Hinterteil Richtung Straßenmitte. Gut dass da gerade kein Auto war! Und an die von hinten kommenden Autofahrer möchte ich ein riiiiiiiiisengroßes Dankeschön sagen, dass sie ganz weit Abstand hielten (schätzungsweise 50m - eher mehr, als weniger), bis ich Maurice wieder vorschriftsmäßig am Straßenrand gerade gerichtet hatte. Was Maurice so erschreckt hatte, war mir sofort klar: das Geräusch des Tackers! Das Pitsch - Pitsch - Pitsch … ähnelte dem scharfen Ticken starker Weidegeräte. Vor denen hat der Traber einen Riesenrespekt! Als das Pitschen begann, konnte er anscheinend die Geräuschquelle nicht orten bzw. deuten. Das machte ihm mächtig Angst. Die zwei parkenden Autos wurden dann auch noch direkt als Monster gedeutet, um die er am liebsten einen riesigen Bogen gemacht hätte. Aber dann war mit einem Schlag alles wieder gut. Er ging brav am Straßenrand entlang und interessierte sich nicht die Bohne für die an uns vorbei sausenden Autos.

Ende gut - Alles gut!
Nach 1:31h / 11,59km / Durchschnittstempo 7,6 km/h / max 29,4 km/h erreichten wir ruhig und gelassen die Weide. Daß im Auto leckere Sachen versteckt sind, hat Maurice nicht vergessen. Wenn ich in der Tasche krame, kommt sein Kopf ganz nah heran und er saugt neugierig die Düfte von den Dingen ein, die ich hervor hole. Da ist auch das leckere Gras am Wegrand egal. ….  :-)

Als ich Maurice kraulen will, drückt er mir nickend die Stirn entgegen. Ah! Da juckt's!

Er genießt die Bürstenmassage und hilft beim Schubbern kräftig mit. *g* ...

Die Abendsonne wärmt so herrlich, dass ich auch jetzt, wo ich neben Maurice stehe und ihm träumend beim Gras rupfen zusehe, keinen Pullover brauche. Blusenwetter wie im Mai! Eine Weste reicht, um den Rücken warm zu halten …

Erst später, als der schöne Tag mit einer Grillrunde im Hof des EAS ausklingt, krame ich wärmende Sachen aus der Tasche. Als ich gegen 22:00 Uhr das Hoftor hinter mir schließe und über die dunkle Straße zum Auto hinüber gehe, leuchten die Sterne ganz hell vom klaren Himmel. Da muß man einfach stehen bleiben und die Sternbilder betrachten.

Ein herrlicher Start in die Saison!

 

 

 

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Zur Zeit gibt es beim BR eine Webseite

 

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Ein kleiner Blick in die Geschichte der Himmelskartographie

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